Haben wir viel Grund zum Lachen? In vielen Teilen unserer Welt werden barbarische Kriege geführt: Ukraine, Gaza, Irak, Syrien, Afrikanische Länder. Unser heutiger Papst hat einmal gesagt: „Der Dritte Weltkrieg hat schon längst begonnen.“
Dazu kommt die sich immer weiter ausbreitende Klimakatastrophe und die internationale Unfähigkeit, sich auf konkrete Gegenmaßnahmen zu einigen. Die Covid-Pandemie hängt uns noch nach und ist noch immer nicht überstanden. Soziale Unruhen und Streiks. Familientragödien, zunehmende Gewalttätigkeiten auf den Straßen und in unseren privaten Gesprächen sind alle möglichen Krankheiten das Hauptthema....
Haben wir Grund zum Lachen? Und da werden heute in allen Kirchen auf der ganzen Welt die biblischen Worte vorgelesen „Freut euch!“ Haben wir einen Grund dazu?
Da fällt mir eine Aussage von Jesus am Ende des Matthäusevangeliums ein: „Ihr werdet von Kriegen hören ... ein Volk wird sich gegen das andere erheben und an vielen Orten wird es Hungersnöte und Erdbeben geben.... Gebt acht, lasst euch nicht erschrecken ... es ist nicht das Ende.“ Jesus will uns Mut machen, Hoffnung unter den Menschen verbreiten.
Freude ist etwas, das sich in unserem tiefsten Inneren abspielt. Freude als ein tiefes Lebensgefühl, das mich im Alltag begleitet, trotz aller Widerwärtigkeiten. Freude kann entstehen, weil ich an Gott glaube, weil ich zu Jesus gehöre, und dadurch ein tiefes Gefühl der Geborgenheit empfinde, einen tiefen inneren Frieden. Gott meint es gut mit uns! Dieses Bewusstsein ist so beruhigend, dass wir deswegen in uns eine tiefes Angenommen-Sein, eine tiefe Geborgenheit spüren können, einen inneren Frieden, den niemand uns nehmen kann. Ich bin in Gottes Hand. Was kann mir schon viel geschehen? Was auch in meinem Leben passiert, was mir auch zustoßen kann: Ich werde nicht zugrunde gehen.
Das hat Jesus uns deutlich gemacht. Und Johannes der Täufer nennt ihn deswegen das „Licht“ in unserem Leben. Jesus wird später von sich selbst sagen: „Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, wird nicht in der Finsternis umhergehen, sondern wird das Licht des Lebens haben“ (Joh 8,12).
Und das hat Folgen für meine Art zu leben. Dann versuche ich in der Praxis so zu leben, wie Paulus es umschreibt:
„Bemüht euch, immer Gutes zu tun - sowohl untereinander als auch allen anderen Menschen gegenüber; hört niemals auf zu beten, (euch sprachlich an Gott zu wenden). Dankt Gott für alles...“ Aber trotzdem: Verliert euch nicht in Gefühlsduselei oder Schwärmerei. Bleibt realistisch, bleibt kritisch: „Prüft alles sorgfältig und behaltet nur das Gute.“ Prüfend und fragend im Leben stehen, aber immer auf Gott vertrauend.
Wenn ich so „gläubig“ lebe, erfüllt Gott mich mit seinem Frieden. Dann kann mich diese tiefe Lebensfreude erfüllen. „Freut euch zu jeder Zeit!“ Auch in dieser Zeit, unter diesen weltlichen, gesellschaftlichen und privaten Umständen. Dann ist Advent: Gott ist angekommen, und zwar in mir. Freut euch.